BARRY'S BOOKS


New book in Dutch

Eet vet word slank

Eet vet word slank gepubliceerd januari 2013

In dit boek lees je o.a.: * heel veel informatie ter bevordering van je gezondheid; * hoe je door de juiste vetten te eten en te drinken kan afvallen; * hoe de overheid en de voedingsindustrie ons, uit financieel belang, verkeerd voorlichten; * dat je van bewerkte vetten ziek kan worden.


Trick and Treat:
How 'healthy eating' is making us ill
Trick and Treat cover

"A great book that shatters so many of the nutritional fantasies and fads of the last twenty years. Read it and prolong your life."
Clarissa Dickson Wright


Natural Health & Weight Loss cover

"NH&WL may be the best non-technical book on diet ever written"
Joel Kauffman, PhD, Professor Emeritus, University of the Sciences, Philadelphia, PA



Mythos Cholesterin




Teil 9: Die Gefahren einer gesunden Ernährung

'Gesunde Ernährung' bedeutet laut den modernen Empfehlungen eine fettarme, kohlenhydratreiche Kost. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts haben jedoch mehrere Studien gezeigt, welchen Schaden das anrichten kann.

Adipositas

1932 nahmen adipöse Patienten mit verschiedenen Diäten wie folgt, ab:

  • Durchschnittliche tägliche Verluste bei kohlenhydrathaltiger, fettarmer Kost - 49g
  • Durchschnittliche tägliche Verluste bei kohlenhydratarmer, fettreicher Kost - 205g

Die Ärzte Dr. Lyon und Dr. Dunlop sagen:

"Das Auffallendste an dieser Tabelle ist, dass der Gewichtsverlust umgekehrt proportional zum Kohlenhydratgehalt der Nahrung zu sein scheint. Bei geringem Kohlenhydratverzehr ist der Gewichtsverlust größer und umgekehrt."

Es ist kein Zufall, dass die Zahl der Menschen, die dick werden, seit Einführung der Empfehlungen zur “gesunden Ernährung” so dramatisch angestiegen ist. Schon 1863 wurde gezeigt, dass man von fettarmer, kohlenhydrathaltiger Ernährung dick wird. Langsam fängt auch die Welt der Medizin an, das zu begreifen. 1994 schrieben Professor Susan Wooley von der Universität des Cincinnati College of Medicine und David M Garner, Forschungsdirektor am Beck Institut für Kognitive Therapie und Forschung:

"Wenn Menschen ein Ziel, das sie dringend erreichen wollen nicht erreichen können, so müssen wir endlich zugeben woran es liegt: es sind nicht die Menschen, die versagen sondern die angewandten Methoden und Therapien."

Anders ausgedrückt heißt das, dass man den Übergewichtigen nicht mehr die Verantwortung zuschieben und ihnen vorwerfen kann, sie äßen zu viel und müssten sich einschränken. Es sind die Empfehlungen der Ernährungsberater und die verordneten Therapien, die falsch sind. Wooley und Gardner kommen zu dem Schluss:

"Wir sollten damit aufhören, den Abnehmwilligen ineffiziente Therapien anzubieten. Forscher, die glauben, den neuen Stein der Weisen gefunden zu haben, müssen ihre Methoden in kontrollierten Studien überprüfen, bevor sie der Bevölkerung ihre Weisheiten mitteilen. Nur wenn wir zugeben, dass Therapien nicht funktionieren und wir auch dazu stehen, indem wir diese Therapien nicht mehr anbieten, können wir die Tatsache wieder gut machen, dass wir dicke Leute einhundert Jahre lang auf die Bahn des Versagens geschickt haben. "

1997 bemerkten zwei Amerikaner, Dr. A.F. Heini und Dr. R.L. Weinsier den Trend und gaben den fettarmen Diäten die Schuld:

"Fett- und kalorienreduzierte Diäten und häufige Verwendung von kalorienarmen Nahrungsmitteln sind mit den paradoxen Anstieg der Prävalenz der Adipositas assoziiert".

Herzkrankheit und Diabetes

Adipöse Menschen entwickeln häufig einen Diabetes Typ 2 und Diabetiker haben ein höheres Risiko für Herzkrankheiten. Aus diesem Grund wird Menschen mit Diabetes Typ 2 zu einer “gesunden” fettarmen, kohlenhydrathaltigen Ernährung“ geraten. Ein Artikel in der medizinischen Fachzeitschrift Diabetes Care weist jedoch auf folgendes hin:

"Es wurde gezeigt, dass bei Typ 2 –Diabetikern, die fettarme kohlenhydratreiche Kost verzehren, negative Wirkungen, wie höhere Tagesplasmaglukose, höhere Werte für Insulin, Triglyzeride und VLDL-TG auftreten. Die Studie zeigt, dass die multiplen Faktoren für die koronare Herzkrankheit sich bei Diabetikern verschlechtern, die sich fettarm und kohlenhydratreich ernähren, also die Ernährung, die so oft zur Senkung genau dieser Risiken empfohlen wird."

Im Juni 1999 wurde bei 81sten Jahrestreffen der Gesellschaft für Endokrine Medizin folgendes verkündet:

"Es wurde gezeigt, dass eine sehr fetthaltige, kohlenhydratarme Ernährung bei Diabetikern Typ 2 erstaunlich gute Ergebnisse bei Gewichtsverlust und Verbesserung der Blutfettprofile bringt. Vielen Diabetikern, die zur Beratung kommen, ist nicht klar, dass andere Kohlenhydrate den Blutzucker ebenfalls ansteigen lassen. Ernährungsberater empfehlen immer komplexe Kohlenhydrate…Haferflocken und Vollkornbrot, aber wir müssen klarstellen, dass dies ebenfalls Kohlenhydrate sind, die den Blutzucker ansteigen lassen ."

. . . postmenopausale Frauen

1997 wurde entdeckt, dass

"fettarme, kohlenhydratreiche Diäten [15% Eiweiß, 60% Kohlenhydrate, 25% Fett] bei postmenopausalen Frauen das KHK-Risiko erhöhen."

. . . und alle anderen auch

Dr. Gerald M. Reaven von der medizinischen Fakultät der Stanford University in Kalifornien und seine Kollegen verglichen die Wirkung einer fettarmen, kohlenhydratreichen Diät [25% Fett, 60% KH, 15% Eiweiß] mit einer fettreichen, kohlenhydratarmen Diät [45% Fett, 40% KH, 15% Protein], auf Blutfette und Cholesterin. Sie stellten fest, dass ihre Probanden bei einer kohlenhydratreichen, fettarmen Ernährung sowohl nüchtern als auch nach Frühstück und Mittagessen signifikant erhöhte Nüchternplasmatrizyklidkonzentrationen, Remnant-Lipoprotein-Cholesterinkonzentrationen und Remnant-Triglyzeridkonzentrationen aufwiesen. Die Teilnehmer der Studie hatten außerdem signifikant niedrigere HDL-Werte (das gute Cholesterin) bei dieser Ernährung. Die Autoren kommen zu folgendem Schluss:

"Angesichts des atherogenen Potentials dieser Veränderungen im Lipoproteinmechanismus scheint es geboten zu sein, die Klugheit der Empfehlung, dass alle Amerikaner das gesättigte Fett in der Ernährung mit [Kohlenhydraten] zu ersetzen."

1992 stellte man in der Framingham-Studie fest:

"In Framingham, Mass. wurde festgestellt, dass das Serumcholesterin der Probanden desto niedriger war, und sie desto weniger wogen bzw. umso stärker physisch aktiv waren, je mehr gesättigtes Fett und je mehr Kalorien sie aßen."

Fettarme, kohlenhydrathaltige Ernährung und Brustkrebs

Damit nicht genug:

In der bisher größten und umfassendsten Studie zu Ernährung und Brustkrebs wurde festgestellt dass:

  • Frauen mit dem niedrigsten Fettverzehr eine signifikant höhere Inzidenz von Brustkrebs hatten und
  • Frauen mit dem höchsten Verzehr von Stärke ebenfalls eine signifikant erhöhte Brustkrebsinzidenz hatten.
  • Gesättigte Fette wurden mit Brustkrebs nicht in Verbindung gebracht.

Die größte bisherige Studie zum Thema Brustkrebs und Fettverzehr ist die von der medizinischen Fakultät der Universität Harvard durchgeführte Krankenschwesternstudie. Insgesamt wurden 88.795 krebsfreie Frauen ab 1980 14 Jahre lang beobachtet. Verglich man die Brustkrebsraten von Frauen, die mehr als 30% ihrer Kalorien aus Fett bezogen mit Frauen, die weniger als 20% der Kalorien aus Fett aufnahmen, so stellt man fest, dass Frauen, die sich fettarm ernährten höhere Brustkrebsraten aufwiesen als Frauen, die mehr Fett verzehrten. Man analysierte die verschiedenen Fettarten und stellte fest, dass bei allen Fettarten außer einer niedriger waren: Omega-3-Fischöle, also ausgerechnet die als „gesund“ angepriesenen Öle, erhöhten die Krebsraten - allerdings nur gering. Dr. Michelle Holmes und Kollegen kommen folgendem Schluss:

"Wir konnten keine Hinweise darauf finden, dass ein geringerer Fettverzehr an Gesamtfett oder bestimmten Fettarten mit einem sinkenden Krebsrisiko assoziiert waren " .

Kohlenhydrate sind nicht gesund

Wie wir gesehen haben, war die Erhöhung der Kohlenhydrataufnahme zuungunsten des Fettverzehrs nicht unbedingt als Erfolg zu bezeichnen ist. Und dafür gibt es gute Gründe:

Seit 1863 ist bekannt, das Kohlenhydrate Adipositas verursacht; seit 1935 wissen wir, dass sie Diabetes verursachen; seit 1941 ist bekannt, dass sie bei Kindern Aggressivität und Kriminalität verstärken; seit fast 30 Jahren weiss man, dass sie die koronare Herzkrankheit fördern und seit kurzem, dass sie das Krebsrisiko erhöhen. Ist es denn wirklich Zufall, dass die Krankheiten, bei deren Ätiologie Kohlenhydrate auftauchen, so dramatisch angestiegen sind, seit man uns empfiehlt mehr Kohlenhydrate zu verzehren?

Keineswegs. Gesunde Ernährung kommt inzwischen einer Katastrophe gleich. Der beste Ratschlag scheint immer noch zu sein:

  • weniger Kohlenhydrate und dafür
  • mehr tierische Fette zu verzehren.

Die ganze Diskussion lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:

Fette

Die gesamte Beweislage weist darauf hin, dass wir anstelle von Pflanzenölen tierisches Fett verzehren sollten, denn:

  1. Mehrfachungesättigte Fette in Margarinen und Bratölen senken vielleicht den Cholesterinspiegel, erhöhen jedoch das Krebsrisiko.
  2. Transfette in hochverarbeiteten Margarinen und Ölen erhöhen außerdem das Risiko für koronare Herzkrankheit.
  3. 'Gesunde' Omega-3-Öle erhöhen möglicherweise das Krebsrisiko.
  4. Einfach ungesättigte Fette schneiden in Bezug auf Herzkrankheit nicht besser ab, senken jedoch möglicherweise das Krebsrisiko.
  5. Gesättigte Fette sind bei KHK gesünder, vor allem für Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben. Mit Krebs werden sie nicht in Verbindung gebracht.
  6. Konjugierte Linolsäure ist ein potenter Anti-Krebswirkstoff und nur in tierischem Fett enthalten.
  7. Tierische Fette haben weniger als 50% gesättigte Fette, weniger als 50% einfach ungesättigtes Fett und einen kleinen, aber ausreichenden Anteil an mehrfachungesättigtem Fett.

Kohlenhydrate

Der Verzehr von Kohlenhydraten aus Zucker und Stärke in Frühstückscerealien, Brot, Nudeln, Reis usw. sollte reduziert werden, denn sie fördern Krankheiten wie Adipositas, Krebs, Diabetes und KHK.

Kleie

Kleie (Getreidefasern) sollte man meiden, wie der Teufel das Weihwasser.

Schlussfolgerung

Die 1987 veröffentlichte Auswertung aller cholesterinsenkenden Ernährungsstudien zeigte, dass über alle Studien betrachtet 6% mehr Todesfälle in der Gruppe auftraten, die eine cholesterinsenkende Diät bekamen als in der Gruppe mit cholesterinliberaler Ernährung. Eine ähnliche Auswertung von Studien, in denen Medikamente eingesetzt wurden zeigte, dass die Sterberate in der Gruppe, die Cholesterinsenker bekamen, über alle Studien 13% höher lag.

In den vergangenen 50 Jahren wurde in die Erforschung der koronaren Herzkrankheit mehr Mittel, Zeit und Ressourcen gesteckt als in irgendeine andere Krankheit der Medizingeschichte. Herausgekommen ist dabei wenig mehr als die Erkenntnis, dass die Mediziner nicht so viel darüber wissen, als ursprünglich angenommen. Wenn in einem halben Jahrhundert kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer fettreichen Ernährung und der Herzkrankheit festgestellt werden konnte, kann das nur daran liegen, dass keiner besteht.

Um intelligente Entscheidungen zu treffen, braucht man Informationen, die auf Fakten und nicht auf unbegründeten Annahmen beruhen. Gegenwärtig scheinen die Fakten darin zu bestehen, dass Milch, Sahne, Butter, Fleisch und frisches Obst und Gemüse gesunde Nahrungsmittel sind wogegen Aufstrichfette mit einem hohen Anteil mehrfachungesättigter Fette und Öle, Kleieflocken und abgepacktes Essen nicht dazu gehören.

Siebzig Jahre nach dem Auftauchen der koronaren Herzkrankheit wisse wir immer noch nicht was den dramatischen Anstieg dieser Krankheit in den 1920er Jahren verursachte oder warum die Zahlen jetzt rückläufig sind. Eines ist jedoch aus den Studien der letzten fünfzig Jahre deutlich geworden: Cholesterin hat damit herzlich wenig zu tun.

Die Forschungsergebnisse geben keinen Hinweis auf die Notwendigkeit zum Verzehr einer ungenießbaren, fettarmen, ballaststoffüberfrachteten Diät. Die „gesunde Ernährung“ schmeckt nicht nur nicht, sondern ist über dies nicht besonders gesund.

Literatur:

Lyon DM, Dunlop DM.. The treatment of obesity: a comparison of the effects of diet and of thyroid extract. Quarterly Journal of Medicine 1932; 1: 331-52
S C Wooley, D M Garner. Dietary treatments for obesity are ineffective. Br Med J 1994;309: 655.
AF Heini, RL Weinsier. Divergent trends in obesity and fat intake patterns: the American paradox. Am J Med 1997; 102: 259-64
YD Chen, et al. Why do low-fat, high-carbohydrate diets accentuate postprandial lipemia in patients with NIDDM? Diabetes Care 1995; 18: 10-16
J Jeppeson, et al. Effects of low-fat, high-carbohydrate diets on risk factors for ischemic heart disease in postmenopausal women. Am J Clin Nutr 1997; 65: 1027-33
F Abbasi, et al. High carbohydrate diets, triglyceride-rich lipoproteins and coronary heart disease risk. Am J Cardiol 2000; 85: 45-48
Castelli WP. Arch Int Med 1992; 152: 1371-1372
S Franceschi, et al. Intake of macronutrients and risk of breast cancer. Lancet 1996; 347: 1351-6
M D. Holmes, et al. Association of Dietary Intake of Fat and Fatty Acids With Risk of Breast Cancer. JAMA . 1999; 281: 914.
W Banting. Letter on Corpulence addressed to the Public . 1863.
N Rojas, AF Sanchi. Hypoglycemia and delinquents. Arch Legal Med 1941; 11: 29
J Yudkin. Sucrose and cardiovascular disease. Proc Nutr Soc 1972; 31: 331-7
C La Vecchia, et al . Refined-sugar intake and the risk of colorectal cancer in humans. Int J Cancer 1993; 55: 386-9;
RM Bostick, et al. Sugar, meat, and fat intake, and non-dietary risk factors for colon cancer incidence in Iowa women. Cancer Causes Control . 1994; 5: 38-52.


Teil 1: Einleitung
Teil 2: Nahrungsfette und Herzkrankheit
Teil 3: Ballaststoffe marsch!
Teil 4: Gefahr durch niedrigen Blutcholesterinspiegel
Teil 5: Cholesterinsenker
Teil 6: Vorteile?
Teil 7: Und was ist nun mit der Herzkrankheit?
Teil 8: Eine Frage der Ethik
Teil 9: Die Gefahren einer gesunden Ernährung

© September 2000

Barry A Groves



Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim



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